Bericht: Wegfall von US-Hilfe macht Ukraine zu „leichtem Ziel“ für Cyberangriffe
Die massiven Kürzungen und Entlassungen der neuen US-Regierung haben auch Folgen für die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine gegen russische Cyberangriffe und haben das Land zu einem „einfachen Ziel“ gemacht. Das berichtet das Finanzmagazin Bloomberg unter Berufung auf zahlreiche Eingeweihte, das Zitat stammt von einem Cybersicherheitsexperten aus Kyiv. Betroffen sind demnach unter anderem Programme, die der Ukraine dabei geholfen haben, Cyberangriffe abzuwehren, aber auch solche, die bei den anschließenden Reparaturen geholfen haben. Andere Staaten und sogar Unternehmen seien teilweise eingesprungen, den Wegfall können sie aber nicht ganz ausgleichen.Hilfe aus der PrivatwirtschaftWie das Finanzmagazin schreibt, wurden dutzenden Personen in den USA und in der Ukraine die Arbeitsverträge gekündigt oder zumindest pausiert, die hunderte Einrichtungen in dem Land bezüglich der Cybersicherheit geholfen haben. Dabei sei es unter anderem um den Schutz von Kraftwerken, die Nationalbank und Anlagen der ukrainischen Kernkraftwerke gegangen. Gleichzeitig sei zugesagte Computer-Hardware und -Software für die Absicherung von Infrastruktur nicht mehr zugestellt worden. Teilweise seien die nun gekippten Programme bereits unter der ersten Trump-Regierung genehmigt worden, heißt es in dem Bericht noch.Nachdem Russland nach Beginn des Angriffs auf die gesamte Ukraine Anfang 2022 einige hochkarätige Erfolge im Cyberkrieg gelungen sind, sei es an dieser Front auch deshalb ruhiger geworden, weil die USA „signifikante Unterstützung“ geleistet hätten, zitiert Bloomberg den ukrainischen Experten Yegor Aushev. Tausende Menschen hätten eine Weiterbildung in Cyberabwehr erhalten, das größte diesbezügliche Programm sei von der US-Entwicklungsbehörde USAID mit 128 Millionen US-Dollar finanziert worden. Das Programm und andere seien gestoppt worden. Auch die 100 Millionen US-Dollar, die die USA für ein internationales Projekt bereitstellen wollten, würden nicht mehr fließen.Laut dem Artikel sind einige andere Staaten eingesprungen und haben ihre Geldmittel erhöht, namentlich genannt werden hier Kanada, Großbritannien und Japan. Sie hätten „schnell gehandelt“ und ihre Finanzhilfe für Arbeiten zur Cybersicherheit aufgestockt. Zudem hätten mehr als ein dutzend Firmen das Land unterstützt, und zumindest hier sehe es so aus, als würde das weitergehen. Geld kommt demnach unter anderem von der Google-Tochter Mandiant, von Palo Alto Networks und von Symantec, das zu Broadcom gehört. Trotzdem könnte die ausbleibende Unterstützung der US-Regierung damit nicht aufgefangen werden.Lesen Sie auchMissing Link: Cybersicherheit – der wunde Punkt am strahlenden SatellitenhimmelUkraine-Krieg: So viele Angriffe mit zerstörerischen Wipern wie nie zuvorMünchner Cyber-Sicherheitskonferenz: Der Cyberwar wütet nicht wie befürchtet(mho)